Leserbrief zum Artikel in der NNP vom 13.12.2019 „Wie geht’s am Sportplatz weiter?“

„Wie geht’s am Sportplatz weiter?“

Freizeitkicker können aktuell in Elz (inklusive Malmeneich) drei verschiedene Bolzplätze nutzen. Anscheinend nicht genug, denn aktuell soll die 400 m Rundlaufbahn auf dem Sportplatz beseitigt werden, um einen weiteren Platz zum Fußballspielen zu schaffen.

Das Ungleichgewicht ist hier offensichtlich – größtmögliche Auswahl für die, die gerne kicken gehen, leider keine einzige Alternative für diejenigen, die Leichtathletik betreiben wollen. Bei Letzteren handelt es sich vor allem um die Mitglieder der Leichtathletikabteilung des TV Elz – über 130 Aktive (Männer, Frauen und Kinder), die darauf vertrauen, dass ihr Verein ihnen die ganz normalen Voraussetzungen bietet, die sie zur Ausübung ihrer Sportart benötigen.

Wie erklärt man dann zukünftig beispielsweise einem talentierten 10-jährigen 800-Meter-Läufer, dass er seinen Sport nun nicht mehr in seinem Heimatverein ausüben kann? Hinzu kommt die Nutzung von unterschiedlichen Laufgruppen und durch eine große Anzahl von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Deutsche Sportabzeichen zu erreichen. Allein 2019 gab es ca. 100 erfolgreiche Abnahmen des Abzeichens – der 800-m bzw. 3000-m-Ausdauertest auf der Rundlaufbahn ist hier ein zentraler Bestandteil.

Es wäre wirklich enttäuschend, wenn genau diese kleinen, aber wichtigen sportlichen Erfolge zukünftig nicht mehr gefeiert werden könnten.

Dass die Laufbahn (Aschenbahn) nicht mehr den grundlegenden Kriterien entspricht, steht außer Frage.

Die Bahn müsste der heutigen Zeit entsprechend mit einem Kunststoffbelag versehen werden, wobei es hier verschiedene Ausführungen mit 4, 6 oder 8 Kreisbogenbahnen gibt. Anzustreben wäre eine Vier-Kreisbogenbahn.

Eine Maßnahme mit überschaubarem Kostenrahmen und der positiven Konsequenz, dass auch die Bürger und Bürgerinnen aus Elz, die nicht ausschließlich Fußball spielen wollen, auf ihre Kosten kommen.

Der im Sport zu Recht groß geschriebene Fairnessgedanke sollte sich nicht nur auf die Einhaltung von Regeln innerhalb einer Sportart beziehen. Fairplay heißt auch, dass man ebenso die Interessen derjenigen berücksichtigt, die vielleicht nicht in der Überzahl sind.

Sebastian Jung

TV Elz, Leiter Sport